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Der Steigerhaus Blog

Wo kämen wir hin... Mit unserer neuen Webseite starten wir auch unsere Blog-Artikel über das Steigerhaus und unsere Projekte. Als Einstimmung teilen wir hier sehr gerne einen Song ganz im Stile der Liedermacher, mit dem Matthias einen Text von Jumana vertont hat. Viel Spaß beim Anhören und beim Lesen der Beiträge.

 (Falls Du die Datei in Deinem Browser nicht starten kannst, hier im Web anhören) 

von Jumana Mattukat 28. März 2025
Wenn wir wie die Bäume wären
hielten wir zusammen
gäben wir aufeinander acht
vernetzten wir uns untereinander
teilten wir Wasser mit denen, die es gerade mehr brauchen
warnten wir einander vor Gefahren
verbündeten wir uns
wären wir still
lebten wir im Frieden
begrüßten wir das Sterben im Winter
ebenso wie das Erwachen im Frühling
wären wir tief verwurzelt mit Mutter Erde
und offen für Vater Himmel
In unserer Kraft strotzten wir den Stürmen
Und manchmal
wenn die Zeit reif wäre
gäben wir nach
ließen uns fallen
in Hingabe
und im Vertrauen

Mensch,
such die Bäume auf
umgib Dich mit ihnen - so oft Du kannst
Lass sie Dich lehren
Suche Rat
Lausche ihnen
Berühre sie
Lass Dich berühren
Achte sie
Erzähl ihnen von Dir
Signalisiere Deine gute Absicht
Lehne Dich an
Ruh Dich aus
Schlaf auch einmal unter ihnen
Rieche, schmecke
Lass Dich beschenken
Atme Dich in sie hinein
Lass Dich atmen
Werde zum Baum
Kehre zurück
Sei einer der Menschen,
die wie die Bäume sind
von Jumana Mattukat 25. Februar 2025
Am 25.2.2025 bin ich um 5:25 wach.
Erst versuche ich wieder einzuschlafen, doch dann merke ich, dass etwas in mir hellwach ist und sein möchte.
Ich höre einen Ton durchs geschlossene Fenster, öffne es und werde beschenkt: von einem sich wiederholenden Ruf.
Es ist der eines Kauzes.
Wunderschön. Ich bleibe eine Weile am Fenster stehen und genieße die klare und deutliche Stimme. Ich lausche und fühle.
In mir gibt es eine Resonanz: auf die Klarheit, auf die Einfachheit, auf die Unverwechselbarkeit und auf die Eindeutigkeit seiner Botschaft.
Ich frage mich, wann ich zuletzt so eindeutig und unverwechselbar meine Stimme erhoben habe.
Auf der Seite des NABU will ich mehr über dieses Tier erfahren und schaue dabei einem Kauz direkt in seine Augen. Ich bekomme Tränen in meine.
Ich bin durchschaut. Der Kauz macht mir allein durch seinen klaren Blick deutlich, wo mir seine Qualitäten zuletzt gefehlt haben.
Ich habe mich in den letzten Tagen in politischen Diskussionen und im Blick nach außen verloren, Trennung in mir und mit meinem Liebsten verursacht und mich ablenken lassen von meiner inneren Klarheit. Ich bin meinem inneren Kompass nicht gefolgt und dadurch von meinem Weg abgekommen. Als Antwort hat mein Körper mir deutliche Zeichen gesendet und mir einfach energetisch den Stecker gezogen.
Glücklicherweise habe ich schnell auf ihn gehört.
Ich bin dankbar für das Erkennen.
Noch einmal schaue ich dem Kauz tief in die Augen. Nun sehe ich tiefes gnädiges Mitfühlen und auch eine gewisse Verwunderung, über diese menschliche Besonderheit des vielen Denkens und Hinterfragens.
Eigentlich ist doch alles so einfach. Schwing Dich ein in die universellen Gesetzmäßigkeiten. "Was ist gerade jetzt vom Leben vorgesehen?"?
Und dann sei es oder tu es.
Beim Kauz stehen jetzt die Balzzeit und Partnerwahl dran. Also lässt er seinen Ruf erklingen.

Ich sende dem Kauz einen tiefen Dank für seinen Aufwach-Impuls.

Das ist es, was ich an unserem Leben im Wald liebe. Die Nähe zu den Weisesten, den Tieren, Bäumen und Pflanzen; zu denen, die das Leben einfach leben. Diese Nähe erinnert mich stetig daran, worum es im Wesentlichen geht. Das zu tun, was jetzt dem Leben dient und das zu sein oder zu tun, was jetzt dran ist.
Für mich bedeutet das, nun meinen Liebsten zu wecken und mit dem gemeinsamen Paar-Ritual in den Tag zu starten.
Und was bedeutet es JETZT für Dich?

P.S: Das Bild ist KI generiert auf Canva.com

von Jumana Mattukat 11. Februar 2025
Wie wäre es wenn wir uns nicht mehr ins Wort fallen würden
Sondern uns stattdessen ins Wort hinein-fallen ließen
Ganz tief hinein
Bis zum Grund seines Wesens
Seiner wahren Bedeutung
Radikal – radix -bis zur Wurzel
Oder wir uns an den Vorw-ort bis vor das Wort begäben
Bis vor ihre Be-deutung
Und es ganz neu deuteten
Wenn wir nicht blind äußeren Autoritäten gehorchten
Sondern stattdessen gehorsam gingen und horchten
Wenn wir uns ganz den Worten hin-gäben
Uns also gäben mit allem, was wir sind
Wenn wir die Worte dann empfingen
Mit offenen Armen und offenen Herzen
Statt sie aus uns herauszupressen oder zu quetschen
Wenn wir nur dann schreibten und sprächen
Wenn wir unsere Worte achtsam aus-wählten,
eine Auswahl träfen und sie nicht blindlings
blind- nicht in ihren wahren Kern sehend und fühlend-
aus uns herausschössen
das Schießen der Worte, ja, es kann auch verletzen
wenn das Wort nun ganz durchdrungen wäre,
wir uns erst tief mit seinem Sinn verbunden hätten,
es einmal durch Herz und Bauch und Körper gewandert wäre
und erst dann zum Aus-druck gebracht würde
dann würden wir vielleicht tatsächlich UNS selbst zum Ausdruck bringen
nicht mehr Meinungen
nicht mehr Rechthaberei (das Recht HABEN, geht das überhaupt?)
Wir könnten stattdessen glücklich sein (das Glück sein, oh wie schön!)
und voll Freude mit den Worten spielen
uns mit den Menschen und Situationen verbinden, aus denen sie
hervorkamen (hervor-kommen wie etwas, das langsam aufsteigt und erst dann auftaucht)
die Phantasie in uns ausdehnen und erahnen, wie wohl dieses oder jenes Wort entstanden ist:
Haben Kinder gerade mit Murmeln gespielt als ein alter Mensch im Schaukelstuhl wippte, zufrieden, aber unverständlich vor sich hin sprach, und es sich anhörte wie wenn man Murmeln aneinander reibt?
Oder war es umgekehrt? Das menschliche Murmeln war zuerst da und Kinder, die es hörten, nannten ihr Spiel mit Glaskugeln Murmeln?
Ich fühle: den Worten gefällt es, wenn wir sie einmal ganz sehen, in ihrer Pracht, in ihrer Herkunft.
Ich fühle in diesem Augenblick meine tiefe Liebe zur Wort-schöpfung, zur Sprache
Sie ist in die Welt gekommen, um uns miteinander zu verbinden
damit wir einander leichter verstehen,
nicht um uns voneinander zu trennen
Bevor ich zu viele Worte oder mich in Einzelheiten verliere (sich verlieren ist wahrhaftig ein Ver-lust, ohne Lust) beende ich meinen Ausflug in das Durchdringen der Worte.
Ich mache mir bewusst, welchen Schatz ich mit ihnen in mir trage. So viele wunderbare Worte stehen mir zur Verfügung.
Ich möchte aus diesem Schatz noch mehr mit Bedacht und Achtsamkeit (voller Achtung) die Worte wählen, die mich in Verbindung bringen: mit mir, mit Dir, mit dem Lebendigen.
Danke, Ihr lieben Wortwesen, dass Ihr mich heute früh mit Eurem zarten Aufsteigen so sanft geweckt habt!
von Steigerhaus. jetzt (aufgeschrieben von Jumana Mattukat) 5. Januar 2025
Hey Ihr Lieben,

hier schreibt das Steigerhaus. Ich habe Jumana und Matthias, die Menschen, die bei mir leben, gebeten mich heute einmal direkt mit Euch kommunizieren zu lassen. Sie können währenddessen weiter gut für mich sorgen. Die beiden und ich kennen uns jetzt seit fast vier Jahren und ich muss sagen: Es gefällt mir, was die beiden Menschen hier auf meinem Land bisher so gemacht haben.

Als ich sie das erste Mal mit meinem Makler herumlaufen sah, waren sie mir sogleich sympathisch. Und ich gebe zu, dass es mir geschmeichelt hat, als sie sich so Hals über Kopf in mich verliebten und dies auch begeistert zum Ausdruck brachten.
Das hat gutgetan, zumal es zu der Zeit viele Menschen gab, die mich betrachteten und nur die Arbeit sahen, die ich nun mal mit mir brachte und immer noch bringe (dazu dann an anderer Stelle noch mehr).
So habe ich also all meine „Das-Haus-sucht-sich-die-Besitzer-aus“-Zauberkraft aktiviert, die hervorragend zu ihrer Verliebtheit passte und - tataa - sie haben dem Makler noch am Tag unseres Kennenlernens eine Kaufzusage gemacht.
Wow, damit hatte selbst ich nicht gerechnet. „Das scheinen einigermaßen verrückte Exemplare der Spezies Mensch zu sein. Das wird sicher lustig“, dachte ich mir und ich sollte recht behalten.

Seitdem haben wir schon eine Menge miteinander erlebt, viele Höhen und auch einige Tiefen. Bestimmt erzähle ich Euch auch noch davon, aber jetzt mag ich aus der Gegenwart berichten, denn Jumana und Matthias haben mir ja noch den Namens- Zusatz „jetzt“ gegeben. Ich möchte diesem Adelstitel sehr gerne gerecht werden:
In der letzten Nacht hat es doll geschneit und eine respektable Schneehöhe bedeckt mich und meinen Ort. Matthias hat mir dann heute früh wieder mal den Schnee von meinem Dach gefegt. "Mmh, das mag ich so gerne." Es fühlt sich wie eine sanfte Kopfmassage an.
von Jumana Mattukat 22. Dezember 2024
Still werden
Dunkelheit aushalten
Dem Feld von Erwartungen, den eigenen und den fremden
nicht anheimfallen, nicht dem Konsum
Noch tiefere Dunkelheit aushalten
den altbekannten Schatten wieder einmal begegnen,
genervt sein, dass sie noch immer in mir wohnen
die Beklemmung loswerden wollen
wissend, dass es darum geht, sie zu integrieren
genervt sein von dem eigenen Wissen,
am liebsten zurück wollen in das Konditionierte
weil es doch wenigstens gewohnt ist
Sicherheit suggeriert
Alte Muster auspacken und in die Trennung gehen
Von mir selbst
Einen Streit mit dem Liebsten provozieren
Das Alte voll in mir ausbreiten lassen
Darunter leiden
Noch mehr Trennung
Vom Körper
Sich in den Finger schneiden, zwei Mal
Noch mehr Trennung
Vom eigenen Weg und den Werten
Noch mehr Trennung
Von der inneren Führung
Der größeren Ordnung
Suche nach Kompensation
Glühwein? Noch mehr Geschenke besorgen? Noch mehr Essen einkaufen, damit auch wirklich alle satt werden?
Deprimiert wissend, dass ich auf dem vollkommen falschen Weg bin
Deprimiert, sinnentleert
Noch ein Stück tiefer sinken lassen
Weinen, endlich weinen
Der Traurigkeit Erleichterung verschaffen
Sehnsucht nach schönen Weihnachtsfesten mit den kleinen Kindern
Vorbei, tiefer Schmerz, tiefes Vermissen
Das Leben verfluchen, weil es einfach immer weitergeht
Mich verfluchen, weil ich einfach immer weiter gehe
Am liebsten die blaue Pille genommen haben wollen
Mich nicht bewegt und entwickelt haben wollen
Nicht am Rande der Gesellschaft stehen wollen
Nicht im Wald leben wollen
Nicht neue Wege gehen wollen
Nicht hoffen wollen
Nicht ans Licht glauben wollen
Leiden wollen
Und noch ein Stück weiter sinken
Dann
Akzeptanz der Dunkelheit
Angekommen am tiefsten Schmerzpunkt
Erlöst sich etwas
Die Starre löst sich auf

Bereitschaft für ein Licht
Ah, Moment mal, du hast doch da ein Werkzeug,
das du anderen empfiehlst

Einatmen, den Schmerz umarmen
Ausatmen, ihn ins Herz reinziehen
Einatmen, den Schmerz umarmen
Ausatmen, ihn ins Herz reinziehen

Immer wieder, bis es nicht mehr weh tut
Plötzlich ist da ein Lächeln,
noch ganz sanft
Es wird stärker während ich
es in meinem Gesicht begrüße
Die Hoffnung kehrt zurück
Und die Erkenntnis
Dieser Weg ist für die Mutigen
Das Fühlen ist für Mutige
Bis zum tiefsten Schmerzpunkt zu reisen ist für Mutige
Die Trauer über das Vergangene nicht kompensieren ist für Mutige

Ich bin zurück
Zurück in der Verbindung mit mir selbst
Mit meinem Körper
Zurück in der Anbindung an die höhere Ordnung
Oder war ich die ganze Zeit drin
voller Mitschwingen mit dem, was gerade im dunklen Wald geschieht?
Habe ich mit den Bäumen, Tieren und Wesen des Waldes mitgefühlt?
Die tiefste Dunkelheit vor der Rückkehr des Lichts am eigenen Leib erfahren?
Wenn ja, dann ist auch das Mitgehen mit der Natur, das Leben des Naturseins für Mutige

Und ich weiß wieder, mit jeder Zelle meines Körpers und mit aller Begeisterung meiner Seele: es ist für mich der einzige Weg!

Danke, dass ich wieder durch gegangen bin.
Heldin, die ich bin.
Danke, dass ich keine andere Wahl mehr habe,
durch die Entscheidung, die ich einst traf.
Danke schön, liebes Leben, dass Du mich durchgeführt hast!
von Marianne Vogt 16. Dezember 2024
Persönlicher Rückblick und Beschreibung der Zeit bei den Mitmachtagen im Juli 2024 am Steigerhaus von Marianne Vogt
von Jumana Mattukat 3. Dezember 2024
Letzte Nacht träumte ich von Männern und Frauen

Ich träumte von Liebe, die frei floss, frei von Konditionierungen

Und frei von Angst

Ich träumte von Männern, die sich ihren Ängsten stellten

Und Frauen, die ihren Schatten begegneten

Beide wussten um die tiefen Verletzungen, die sie sich gegenseitig angetan hatten

In einem System, das sie beide erbaut und zugelassen haben

In dem sie sich eingerichtet hatten



Ich träumte von der Frau, die über ihre Vagina ihr Herz öffnete, in dem sie fest mit der Lebendigkeit und der Lust verbunden war

Ich träumte von dem Mann, der über seinen Penis Heilung fliesen und sich ganz von der Frau in die Anbindung führen ließ

Er wusste, dass er der Frau in dieser Hinsicht folgen durfte

Und die Frau wusste, dass sie dem Mann und der Heilkraft seines Penis nun vertrauen durfte

Die Zeit der patriarchalen Macht-Spielchen war vorbei

Er nahm sich nicht mehr mit Gewalt, was er wollte

Sie nahm sich nicht mehr mit Verführung, wonach sie gierte



Aus Gier wurde Begehren

Aus Machtspiel wurde Liebesspiel

Daraus erwuchs die Bekräftigung der gegenseitigen inneren Macht

Der Macht, die dem Leben dient

Mann und Frau ließen sich im besten Lichte dastehen, feierten sich

Sie wussten um die Orte, an denen sie jeweils zu sich fanden.

Vorbei waren bitterböse Worte und Schimpfen

Er wusste, wie er in seiner männlichen Kraft war - vorbei war das Verletzen aus Verletzung



Am Morgen schauten Mann und Frau sich an und lächelten, ihre Körper verbanden sich, bevor sie in den Tag gingen

Bevor die Macht des Alltags sie ergriff und sie Gefahr liefen, die Liebe zu vergessen

So gelang es ihnen, sie immer wieder zum Leben zu erwecken

Das tägliche Liebesspiel war ihnen Anker

Die regelmäßigen Kreise der Frauen bewahrten sie davor, wieder biestig zu werden

Die Frauen nährten und stärkten sich

Sie erinnerten sich an die tiefe Liebe der Frauen für die Männer



Die Männer Kreise bewahrten sie davor, sich zu bekriegen

Die Männer nährten und stärkten sich

Sie erinnerten sich an die tiefe Liebe des Mannes für die Frau

Frieden zog ein zwischen Männern und Frauen



Was für ein unglaublich schöner Traum

Ich fühlte neben Freude Glück und Frieden vor allem eines:

Selbstverständlichkeit

Die Selbstverständlichkeit des Traumes

Es ist möglich

Wenn wir es träumen können, dann ist es bereits da, stimmt’s?



Und ich wachte auf, blickte in die Augen des Mannes, den ich liebe und ich liebte ihn noch mehr

Ich öffnete mein Herz noch ein Stück mehr und mein Körper zeigte mir den Weg ins Liebesspiel

Das Spiel, das uns den Frieden bringt

Ich lächle, denn dies ist der lustvollste Weg

Was für ein schöner Traum

Träume und lebe ihn mit

Es ist möglich
von Jumana Mattukat 20. November 2024
Gestern früh beobachtete ich mich dabei, wie ein Gedankenkarussell zu den verschiedensten Entscheidungen in mir losging. Das Karussell wollte mir einreden, dass jede dieser Entscheidungen lebensentscheidend wichtig war und begann, mich ganz kirre zu machen.
von Matthias Jackel 29. Oktober 2024
  • Unser Ego-Bewusstsein sollte sich zu einem Eco-Bewusstsein wandeln
  • Unsere Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit sollte in Verbundenheit münden, statt ins Recht haben 
  • Wir sollten wieder mehr im Körper sein, als nur im Kopf
  • Unsere Sexualität sollte aus der Verzerrung und Last in ihre Leben und Verbindung schenkende Natürlichkeit zurückfinden
  • Unser Wirtschaftssystem sollte sich von endlosem Wachstum zu Regeneration und Gemeinwohl wandeln
  • Unser Geldsystem sollte sich aus der Spekulations-Spirale und Zinseszins-Falle zu einem Umlaufgeld hin befreien
  • Unsere Energie sollte nicht nur nachhaltig sondern regenerativ erzeugt werden
  • Bildung sollte zu Kooperationsfähigkeit, Dialog, Kreativität und Potenzialentfaltung führen
  • Kunst und Kultur sollten als Ausdruck unserer Entwicklungsstufe viel größere Priorität erhalten
  • Unsere Technologien sollten dem ganzen Leben auf diesem Planeten dienen
  • Unsere Ernährung sollte sich gesund und mit tiefem Respekt für die Tiere und die Natur gestalten
Zu viel und zu überwältigend, um überhaupt daran zu denken? Am Steigerhaus  tun wir es!

  • Wir entwickeln kontinuierlich unser Bewusstsein aktiv weiter, widmen uns unseren Beziehungen, dem Eros und der Sexualität, der Potenzialentfaltung
  • Wir atmen verbunden, wir tanzen, wir machen Musik, wir berühren uns, wir befreien uns aus Mustern und hemmenden Überzeugungen, transformieren unsere Ängste und üben Wahrhaftigkeit und Empathie im Miteinander
  • Dabei belehren wir nicht, sondern suchen die Vielfalt und Intelligenz der Gruppe, um miteinander zu wachsen
  • Unser Tun hat kein Leistungs- und Gewinnstreben und wir betreiben kein Push-Marketing, was bedeutet, wir bewerben und präsentieren uns nicht, ohne darum gebeten zu werden
  • Das auf Mangel basierende und defizit-orientierte Verkaufsmodell „Du hast ein Problem und (nur) wir die passende Lösung“ haben wir hinter uns gelassen
  • Einige unserer Angebote experimentieren mit einer Schenkökonomie, unser Geld kreist und ist nirgends gewinnbringend angelegt
  • Wir leben 100% off-grid, sind weitestgehend energieautark und betreiben unsere eigene Trinkwasserquelle und Bio-Kläranlage
  • Zur Abdeckung unseres gesamten Primärbedarfs an Strom, Wärme und Transport nutzen wir mittels Photovoltaik, Scheitholz-Vergasung, Speichereinrichtungen und E-Mobilität zu 96,3% (Stand 2023) nachhaltige, erneuerbare Energiequellen (zum Vergleich: für Deutschland liegt dieser Wert bei einem Gesamtenergiebedarf von 2.992 Terrawattstunden in 2023 bei 19,6% erneuerbarer Energiequellen, Quelle: Umweltbundesamt )
  • Begrenztheit von Ressourcen wie Wärme und Strom im Winter sowie Wasser im Sommer sind für uns Realität und willkommene Übungsfelder. Wir fördern aktiv den Waldumbau zu mehr Artenvielfalt. Wir ernähren uns rein pflanzlich, in Bio-Qualität und unterstützen die lokale, solidarische Landwirtschaft
  • Und wir feiern das Leben

Es ist eine Erkenntnis, die wie heute mehr unterschreiben, als je zuvor:

Alleine schaffen wir es nicht. Zusammen können wir alles schaffen.


Wir freuen uns auf dich und deine Zeit bei uns am Steigerhaus .
von Matthias Jackel 28. Oktober 2024
Natürlich verbrennen wir hier kein Geld! Doch das Steigerhaus - und natürlich auch wir -  benötigen Geld. Gut, wenn das Bild bei dir kontroverse Gedanken auslöst. Wir möchten damit deine Aufmerksamkeit für ein kontrovers diskutiertes Thema und unseren Umgang damit gewinnen.

Unsere Position zu Geld

Geld als einfaches Tauschmittel ist der gute und grandiose Teil dieser Erfindung. Geld wurde erschaffen, damit wir leichter mit Dingen und Dienstleistungen handeln können. So musste man nicht mehr eine Ziege physisch mit auf den Markt nehmen, wenn man etwas anderes benötigte. Tauschen ist eine Frage der Anthropologie, eine Qualität, die uns als Menschen ausmacht.

In seiner heutigen Ausprägung hat Geld gleichzeitig eine unnatürlich Entwicklung genommen, weil es nicht dem Lebensgesetz der Vergänglichkeit folgt. Die Menschen haben Systeme erfunden (z.B. den Zinseszins und das Giral- oder Fiatgeld), in denen Geld sich ohne Zutun nur über die Zeit exponentiell vermehrt oder bei Bedarf einfach in Büchern erschaffen wird. Es ist in weiten Teilen ein abstraktes System, ohne innere Werte, das viele Vorteile zur Geldschöpfung bietet und gleichzeitig auf Zusammenbruch, etwa alle 50-70 Jahre, programmiert ist. Es unterwandert die originäre Idee eines Tauschmittels. Henry Ford hat einmal gesagt: "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh." Weil wir (Jumana und Matthias) Spekulation mit dem Geld und den Zins als Gewinnmethode nicht mehr unterstützen, haben wir unser Geld auch nicht mehr angelegt, sondern in das Steigerhaus investiert. Das, was wir haben oder erhalten, fließt weiter oder liegt zinsfrei bei der GLS Bank und fördert damit andere Gemeinwohlprojekte.

Wir engagieren uns für ein positives Verhältnis zur Grundidee des Geldes, für ein neues Geldsystem und vor allem für Transparenz.

Das bekannte Modell des Leistungsaustausches für unsere Angebote

Wir betreiben unsere fachlichen Angebote, wie die offenen Abende am Steigerhaus, Paarseminare, Atem- und Frauenwochenenden, Vorträge, Beratung und Coachings über das bekannte Modell des Leistungsaustausches mit Geld als funktionierendem und angemessenem Tauschmittel.

Für dieses Privileg der Buchung unserer Kompetenzen durch unsere Kunden sind wir sehr dankbar.

Ein neues, komplementäres Model

Wir leisten darüber hinaus mit aktuellen und früheren Angeboten einen praktischen Beitrag zur Erkundung einer Gemeinwohl-Wirtschaft und Elementen der Schenk- und Tauschökonomie. Eigentlich ein Buch wert, sind wir um Kürze bemüht, ein solch alternatives Modell vorzustellen, welches wir für Netzwerktreffen und mögliche Gemeinwohlveranstaltungen am Steigerhaus erproben.

Zunächst: Wir haben ein großes Privileg

Wir besitzen dieses Anwesen. Welches Geschenk das ist, wissen wir zu schätzen. Gleichzeitig hat es viel Engagement von uns erfordert. Wir besitzen es, weil wir alles, was wir an Geldressourcen hatten, hier hinein investiert haben. Wir haben heute keine Aktien, keine Bitcoins, keine Sparkonten, keine private Altersvorsorge mehr, kein Gold im Safe und keine signifikanten Rücklagen. Wir wissen aber, dass das Steigerhaus zu uns kommen konnte, weil wir solche Mittel einmal hatten. Wir waren in in der Vergangenheit in der Lage, Geld anzulegen und haben Zinsen begrüßt, spekuliert, Aktien und Optionen besessen und damit gehandelt. Wir wissen, dass dieses Geld aus dem System heraus entstanden ist. Ohne Zweifel: das bestehende System hat uns gedient und wir haben ihm gedient.

Unsere Haltung hat sich verändert. Wenn wir uns entwickeln, geht es nicht darum, die Vergangenheit zu beurteilen, sondern sich aus ihr zu ent-wickeln, um zu sehen, was jetzt und für die Zukunft möglich ist. Das sehen wir als eine Chance - jeden Tag auf's Neue.

Schenken als (neues) Modell

Die zugrundeliegende Idee eines komplementären Modells ist es, uns als Privatpersonen und das Steigerhaus als Ort den Menschen frei und ohne ein Leistungsversprechen, also den Anspruch auf eine bestimmte Leistung anzubieten. Dafür beteiligen sich die Menschen mit ihrem Beitrag an den durchlaufenden Kosten einer gemeinsamen Zeit und schenken uns gegebenenfalls darüber hinaus Mittel zum Erhalt des Steigerhauses.

Thema Transparenz: Was das Steigerhaus für seinen Erhalt braucht

Das Steigerhaus zu erhalten bedarf vieler (handwerklicher) Tätigkeiten. Diese können wir als Betreiber einbringen oder Menschen hier am Ort mit ihrer eigenen Leistungskraft bei den Mitmachtagen. Wir benötigen am Steigerhaus darüber hinaus auch Geld, als Mittel zur Abdeckung regelmäßiger Aufwendungen, die wir nicht durch Eigen- oder Fremdhilfe geldfrei gestalten können. Wir haben lernen müssen: mitten im Wald zu leben, ist im Vergleich zum Stadtleben alles andere als günstig und legen das gerne ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Aktualität offen:

  • Grundsteuer: 600€
  • Müll: 90€
  • Hausratversicherung: 336€
  • Gebäudeversicherung mit Elementarschäden: 2.500€
  • PV-Anlagen-Versicherung: 150€
  • Trinkwasseraufbereitung und Proben: ca. 800€
  • Wartung der BestWater Filteranlage: ca. 250€
  • Wartung/Prüfung der Kläranlagen: ca. 300€
  • Wartung Holzvergaser: ca. 250€
  • Entsorgung Klärschlamm: (noch offen, erwartet ca. 100€)
  • Wartung Gastank: 100€
  • Gasverbrauch: ca. 1.000€
  • Holzverbrauch: ca. 1.200€ (sofern wir nicht selbst fällen)
  • Wartung Forstwerkzeuge: 80€
  • Schornsteinfeger: 282€
  • Forst-/Geländewagen (Sprit, Vers., Steuer):600€
  • Satelliteninternet: 600€
  • GEZ: 220
  • Pacht der Fläche für Wasserzisterne: 1.190€

Auch ohne Erhaltungsmaßnahmen haben wir damit am Steigerhaus einen fixen Geldbedarf von knapp 11.000€/Jahr.

Weil wir das oft gefragt werden und wir auch daraus kein Geheimnis machen: Der Kaufpreis des Steigerhauses lag bei rund 390.000€ inkl. NK. und es sind seit unserem Kauf bis Ende 2024 noch einmal rund 145.000€ in notwendige technische Installationen (z.B. die autarke Stromversorgung sowie Wasseraufbereitung und -klärung ), Reparaturen, Beratungen, Umbauten und Renovierungen geflossen, davon alleine in 2024 etwa 20.000€.

Was jedes Zusammenkommen von Menschen braucht

Damit meinen wir zunächst Prozesskosten, also alle durchlaufenden Posten, die nur dann entstehen, wenn mehr Menschen als nur Jumana und Matthias hier miteinander sind.

Dazu gehören z.B.:

  • Erhöhte Heizkosten mit mehr Holz- und ggfs. Gasverbrauch
  • Erhöhter Gasverbrauch in der Küche
  • Trinkwasserverbrauch
  • Nahrungsmittel. Wir legen Wert auf eine vollständig pflanzliche Ernährung in Bio-Qualität und nutzen dazu auch unsere Mitgliedschaft in der solidarischen Landwirtschaft.
  • Reinigung der Wäsche
  • Verbrauchs- und Verschleißmittel
  • zusätzliche Müllentsorgung

Was wir, Jumana und Matthias, in einem komplementären Modell brauchen

Wir reduzieren unsere eigenen materiellen Bedürfnisse zum Erhalt des Steigerhauses und zur Deckung unseres Lebensbedarfes sowie den unserer noch jugendlichen Kinder stetig weiter. Eine Grundlektion des Lebens, formuliert z.B. in Herrmann Hesses Siddhartha, das "mehr nicht besser ist als genug", ist für uns richtunggebend. Entsprechend betreiben wir das Steigerhaus nicht zur Gewinnmaximierung. Unser Ziel ist, unseren Bedarf und die Geschenke für eine gemeinsame Zeit mit uns am Steigerhaus in ein langfristiges Gleichgewicht zu bringen. 

Ein komplementäres System am Steigerhaus in der Praxis

Der Beitrag der Menschen, die getragen von einem neuen Modell zu uns ans Steigerhaus kommen, kann durch einen freiwilligen Mix aus Geld als Tauschmittel und eines eigenen physischen Beitrages erfolgen.

Die Teilnehmenden bringen sich mit einem tatkräftigen Beitrag ein. Bei den bereits existierenden Mitmachtagen sind dies 5-6 Stunden pro Tag bei freier Kost und Logis. In dem miteinander Wirken behandeln wir uns als kreative und vielfältige Menschen, die gemeinsam und frei etwas gestalten, statt als Objekte zur Arbeitserledigung. Das gemeinsame Tun ist also elementarer Teil unseres bewussten Miteinanders.

Sofern wir 2025 auch andere Gemeinwohlprojekte anbieten, wie z.B. Netzwerktreffen oder offene gemeinsame Zeiten, bieten wir ein Modell aus einem tatkräftigen Beitrag von ca. 2 Stunden (z.B. beim Spülen oder beim Holz zubereiten) plus einem Schenkmodell an:
  • Gruppe der reinen Umlagendeckung: Ein Beitrag in Euro als Umlage für bio-vegane Vollverpflegung und durchlaufende Aufwendungen wie Gas, Holz, Strom, Wasser, Wäsche und weitere Mittel, welche wir explizit für ein Treffen bereitstellen. Dieser Beitrag liegt im Bereich von 30-40€/Tag, bzw. Übernachtung.
  • Gruppe der finanziell Schenkenden: Jeder Betrag oberhalb der Umlagendeckung, so Du den Erhalt dieses Platzes und unseren Beitrag weiter unterstützen möchtest und kannst. Schenkende sind darüber hinaus die Grundlage, mehr Menschen der nachfolgenden Gruppe den Zugang zu ermöglichen.
  • Gruppe der finanziell Eingeschränkten: Jeder Betrag unterhalb der Umlagendeckung, wenn dieser nicht möglich ist. Viele Menschen geben viel und haben trotzdem wenig Geld. Es sollen jedoch möglichst alle kommen können, die sich gerufen fühlen und einbringen möchten.
Wenn Du auf dieser Basis eine Gemeinwohlveranstaltung bei uns organisieren möchtest, sprich uns gerne über das Kontaktformular an. 
Auf der Seite " Support" kannst Du darüber hinaus sehen, wie Du uns als Mäzen dauerhaft in unserer Arbeit unterstützen kannst.

Wenn Dich das Thema interessiert oder Du Fragen hast, melde Dich gerne bei uns über die unten stehende Email-Adresse.
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